Mit dem Ende des Wintersemesters 2019/2020 hat High Speed Karlsruhe bereits die Hälfte der aktuellen Formula Student Saison gemeistert. Wir möchten Euch mitnehmen in einen kleinen Saisonverlauf und darüber informieren, was im Team seit den Erfolgen im letzten Sommer passiert ist.
High Speed Karlsruhe beendete die Formula Student Saison 2018/2019 mit dem Gesamtsieg bei der Formula Student Spain. Doch anstatt das Auto in die Werkstatt zu stellen und an den Strand zu fahren, begannen zeitgleich die Vorbereitungen für die nächste Saison.
Wie jedes Jahr, startete auch dieses mit dem Recruiting. Hierbei versuchen wir, möglichst viele Studierende von den Möglichkeiten der Teilnahme an unserem Projekt zu überzeugen. Nur so schaffen wir es, weiter zu wachsen und das Team für kommende Herausforderungen zu stärken.
Nach zwei Wochen intensiver Werbemaßnahmen und zahlreichen Besuchen in den Vorlesungen zählt das Team nun ca. 20 neue Mitglieder in allen Bereichen, was die Voraussetzung für eine erfolgreiche Saison darstellt.
Durch die Unterstützung der neuen Teammitglieder fühlten wir uns gestärkt für die Aufgaben der folgenden Monate und waren voller Euphorie mit der Entwicklung des F-114 beginnen zu können.
In der Konstruktionsphase hat das Team den F-114 komplett entwickelt und erste Ergebnisse durch Simulationen erzielt. Das Vorjahresfahrzeug diente hierbei als Vorlage, wobei der Fokus auf einen konsequenteren Leichtbau und der Erhöhung des aerodynamischen Abtriebs gerichtet war.
Im Subteam Aerodynamics & Monocoque wurde ein abtriebsoptimiertes Aerodynamik-Paket entwickelt. Durch verschiedene Änderungen an der Aerodynamik unseres Fahrzeugs ist es uns gelungen, den Gesamtabtrieb um 30% zu erhöhen, ohne den Luftwiderstand signifikant zu vergrößern. Durch den verstellbaren Front- und Heckflügel kann zudem zukünftig die Aerobalance flexibler justiert werden.
Dazu wurde die Torsionssteifigkeit des Moncoques durch die Verwendung von Hochmodulfasern und einem optimierten Lagenaufbau erhöht.
Im Subteam Powertrain lag der Fokus auf der Optimierung des letztjährigen Antriebsstrangs.
Nachdem wir in der letzten Saison mit der Inbetriebnahme eines eigenen Motorenprüfstands erste Erfolge beim Leistungszuwachs verbuchen konnten, war es die logische Konsequenz, für die aktuelle Saison genau daran anzusetzen, um eine weitere Leistungssteigerung zu erzielen.
Im Subteam Electronics war die Konzentration auf die Entwicklung eines neuen Dashboards gerichtet. Ab dieser Saison soll der Fahrer alle Informationen mittels Touch-Funktion abrufen können, was dem
einfacheren Zugriff auf relevante Informationen während der Fahrt dient. Durch Einsparungen am Gehäuse wurde auch hier ein Beitrag zum Leichtbaukonzept des F-114 geleistet.
Damit wir auch weiterhin Studierenden die Möglichkeit bieten können, mit zukunftsweisenden Technologien zu arbeiten, hat unser Driverless-Team begonnen, einen ersten Versuchsaufbau für ein autonomes Fahrzeug zu entwickeln. Mit diesem haben wir die Möglichkeit an einer modernen Sensorik zu testen und konnten bereits erste Fortschritte mit der Softwareentwicklung verbuchen.
Den Grundstein für eine erfolgreiche Saison haben wir am 31. Januar 2020 bei den Qualifikations-Quizzes für die europäischen Formula Student Events gelegt. Wir werden in der Saison 2019/2020 an mindestens zwei europäischen Events teilnehmen. Durch den Gesamtsieg im letzten Jahr sind wir automatisch für die Formula Student Spain qualifiziert. In der Vorqualifikation zur Formula Student Germany konnten wir uns als fünfbestes Team weltweit die Teilnahme sichern. Beim schwersten der diesjährigen Quizze zur Formula Student Austria stehen wir aktuell auf Platz 10 der Warteliste und erhoffen uns bis zum Event weiter vorzurücken.
Aktuell befinden wir uns in der Fertigungsphase. Hierbei ist besonders die Fertigung des Monocoques zu erwähnen, mit der wir in den Semesterferien begonnen haben. Die Fertigstellung des Monocoques ist der kritische Punkt unseres Zeitplans, da erst im Anschluss mit dem Einbau der anderen Komponenten begonnen werden kann. Parallel dazu beginnt nun für unser eigenes Fertigungsteam die heiße Phase der Saison. Alle zuvor konstruierten Teile, werden nun mittels Dreh-, Fräs- und Lasermaschinen hergestellt, so dass eine Fertigstellung unseres Boliden pünktlich zum Rollout sichergestellt werden kann.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei unseren Sponsoren und Unterstützern bedanken, die es uns auch
in diesem Jahr wieder ermöglichen, mit modernsten Technologien und Fertigungsverfahren einen
neuen Rennwagen zu entwickeln und damit die Möglichkeit haben unsere Erfolge aus den letzten
Jahren fortzuführen. Wir freuen uns, mit Ihnen unseren Rollout Mitte Mai zu feiern, zu dem wir Sie
separat einladen werden.
Natürlich sind wir auch in diesem Semester wieder auf der Suche nach neuen Teammitgliedern, die
bereit sind, einen Teil ihrer Freizeit für die Teilnahme an unserem Projekt zu investieren. Wer sich
entschließt, ein Teil dieses Projekts zu werden, wird lernen wie es ist, in einem Team von 50 Personen
zu arbeiten, sich selbstständig Wissen anzueignen, völlig neue Fähigkeiten zu erlernen und mit
Zeitdruck umzugehen. Zudem sammelt man einen enormen Schatz an Praxiserfahrung und erwirbt hervorragende Referenzen für seinen zukünftigen Lebenslauf.
Große Unternehmen im Automobilbereich wie Porsche, AMG oder Schaeffler freuen sich immer wieder
über Bewerbungen von Studierenden, die Teil eines Formula Student Teams waren. In Hockenheim
kann man auch gleich mit seinem möglichen späteren Arbeitgeber in Kontakt treten, denn diese und
viele weitere große Firmen unterstützen die Formula Student Germany direkt vor Ort.
Unsere Ziele sind seit dem Saisonbeginn im September klar formuliert. Wir möchten auf dem Erfolg des
letztjährigen Autos aufbauen und mit zahlreichen Verbesserungen unsere Ambitionen auf einen
erneuten Gewinn waren. Dafür investieren wir leidenschaftlich jede freie Minute!
Euer High Speed Karlsruhe Team